Museum im Handy
Bonn [ENA] Museum im Handy. Mineralogisches Museum der Uni Bonn führt neue App ein. Nur wenige Universitätsmuseen haben derzeit neben klassischen Ausstellungen auch ein digitales Angebot. Das Mineralogische Museum der Universität Bonn ist jetzt dabei. Am Mittwoch, 15. Mai 2024, wird die neue App des Museums im Poppelsdorfer Schloss um 16.30 Uhr vorgestellt. Wer kommt, sollte ein Smartphone / I-Phone dabei haben.
Die neue Museums-App bietet zwei Anwendungen. Auf einem Rundgang werden Glanzstücke aus herausragenden Mineral-Fundstellen von internationaler Bedeutung vorgestellt, darunter der Uranwürfel, ein Relikt des Deutschen Uranprojektes der Nationalsozialisten. Auch der Forsbacher Meteorit ist dabei, der im Jahr 1900 dem Bauern Peter Volberg im Bergischen Land fast auf den Kopf gefallen wäre. Seit 110 Jahren zählt er zum Bestand des Mineralogischen Museums und jetzt auch zur App. Auf einer vom Museum kuratierten Tour können die Objekte über QR-Codes abgerufen und viele Zusatzinfos entdeckt werden, zum Beispiel viele Bilder und historische Dokumente.
Zu jedem der Objekte wurde jetzt eine 360°-Animation hergestellt. Außerdem gibt’s den exakten Fundort und die zentralen Stammdaten wie Mineralname, chemische Formel und die Entstehungsgeschichte. Die Fundorte zahlreicher Stücke können digital besucht werden, wozu die entsprechenden 3D-Modelle verlinkt sind, zum Beispiel der Schneckenstein in Sachsen; er ist der Fundort der gelben Topase, die auch als Sachsendiamanten August des Starken bekannt wurden. Die zweite Anwendung ist ein Rätsel: Ein wertvolles Museumsobjekt wurde geraubt und sechs Personen stehen schon unter dringendem Tatverdacht. Jetzt müssen im Museum virtuell verstreute Indizien eingesammelt werden, die bei der Lösung des Falls helfen werden.
Das Rätsel kann allein oder in einer Gruppe mit bis zu vier Personen gelöst werden. Die App wurde im Mineralogischen Museum der Uni Bonn maßgeschneidert auf dessen Bedürfnisse entwickelt. Möglich wurde dies mit Mitteln der Museumsförderung des Landschaftsverbands Rheinland. Die App wurde in der Programmiersprache Dart im Flutter-Framework entwickelt. Diese erlaubt eine Plattform übergreifende Entwicklung; es besteht eine einzige Code-Basis für verschiedene Systeme. Die App ist für die Betriebssysteme Android und iOS programmiert. Es werden ausgewählte Objekte multimedial präsentiert.
Die Informationen gehen über die klassischen Metadaten und über den Kontext der Dauerausstellung hinaus. Das Backend greift auf die Infrastruktur des Hochschulrechenzentrums (HRZ) der Universität Bonn zurück. Hierzu läuft über eine am HRZ gehostete virtuelle Maschine eine PostgreSQL-Datenbank zur Datenablage, Directus als Datenbankmanagementsoftware, Pocketbase zur Verarbeitung der Spieldaten in Echtzeit sowie Plausible zur Analyse des Nutzerverhaltens, beispielsweise die Verweildauer pro Objekt. Eine Anmeldung zur Vorstellung der App am 15. Mai 2024, 16.30 Uhr, im Mineralogischen Museum der Uni Bonn, Poppelsdorfer Schloss, Meckenheimer Allee 169, 53115 Bonn, ist nicht erforderlich.